Übung in Charlottenhöhle: Herausforderung mit Kälte, Enge und Kommunikation

Bei einer Rettungsübung in der vielbesuchten Charlottenhöhle bei Hürben konnten Alarmierungswege, Kommunikation in und aus der Höhle und der Verletztentransport überprüft werden. Außerdem galt es bei Versorgung und Transport der Verunglückten über zum Teil längere Strecken, auch die permanente Temperatur von 8 Grad zu beachten.

Insgesamt ca. 20 Einsatzkräfte, davon 14 der Bergwacht, übten den Ernstfall in der Charlottenhöhle. Der Höhlenverein ist hier an offizielle Vorgaben gebunden. Das es immer wieder Vorfälle mit z. B. Bewußtlosigkeit und Kopfverletzungen bei Führungen gibt, bestätigte eine Sprecherin. Für das Übungszenario wurden zwei verletzte Personen in der Höhle angenommen welche nach erster Sichtung der Helfer vor Ort Gruppe des DRK auch nicht mehr gehfähig waren. Die um ca. 19:17 Uhr nachrückenden Einsatzkräfte von Bergwacht und DRK waren daraufhin mit einem Notarzt in kleinen Gruppen mit Rettungsmaterial zum Höhleneingang und weiter zu den Verletzten unterwegs. Eine bewustlose Person mit Schädel-Hirn Trauma erreichte die Retter im vorderen und eine weitere, mit Unterschenkelfraktur, im hinteren Teil der Höhle. Die Kommunikation erfolgte über das Höhlentelefon und über Personen welche als „Melder“ zu Fuß unterwegs waren. Mit Funkgeräten und Handy war in dieser Umgebung keine Verständigung möglich. Der bewustlose Verletzte im vorderen Teil hatte oberste Priorität bei Versorgung und Abtransport mit der Gebirgstrage durch die schmalen Höhlengänge und dem anschließenden steileren Fußweg zum Parkplatz. Dort fand die Übergabe an den Rettungsdienst statt. Der zweite Patient war ca. 300m vom Eingang entfernt in einer kleineren Seitenhöhle gelegen und die Verletzungen mußten dort behandelt werden. Hier ist die einrädrige Gebirgstrage für den Transport über längere Strecken die erste Wahl. Nur an der engsten Stelle auf dem Weg zum Eingang mußte die Person kurz mit dem Bergesack getragen werden, weil hier ein Durchkommen mit dem fahrbaren Untersatz nicht möglich war.

Das die Rettung aus der Höhle herausfordern ist und mehr Zeit in Anspruch nimmt wurde hier jedem Retter deutlich vor Augen geführt und ist den Gegebenheiten geschuldet. In der Abschlußbesprechung am Höhlenhaus dankte die Vereinsmittglieder den Rettungskräften von DRK und Bergwacht für ihren Einsatz. Die Übung sollte jährlich stattfinden, um Abläufe zu optimieren und sich mit den örtlichen Gegebenheiten vertrauter zu machen, so die einhellige Meinung der Einsatzkräfte und auch des Höhlenvereins.

Bilder: Bergwacht Herbr.

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